Montag, 31. Dezember 2018


Zum neuen Jahr wünsche ich allen nur das Beste. Wir sagen es in verschiedenen Sprachen:
Deutsch: Ein gutes neues Jahr! - Französisch: Bonne année! - Italienisch: Buoan Capodanno! Und Rätoromanisch: In Ventriavel Onn Nov! - Was sind Ihre Wünsche und Erwartungen? Die Ausdrucksformen sind verschieden, aber die Glückwünsche zielen alle auf ein Wohlergehen, das reich ist an Zufriedenheit und Freude und glücklich sein. Meine Vorfahren sagten jeweils: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Das zu entdecken wünsche ich Ihnen für jeden neuen Tag.

Sonntag, 30. Dezember 2018


Leise - ganz leise ist es... So beginnt eine E-Mail, die ich zum Jahreswechsel aus dem Tessin erhielt. Ich schätze die Worte, die zur Stille führen und ich liebe die Stille. Aber wie ist es mit dem Feuerwerk in der Silvesternacht und bei andern Anlässen? In verschiedenen deutschen Städten wurde es verboten, Feuerwerk zu zünden. Die Luftverschmutzung, die durch die vielen Tonnen Feinstaub entsteht, ist gesundheitsschädigend - ganz besonders für Kinder, meldet ein Bericht. Und die Konsequenz? Sie heisst: Rücksicht nehmen aus Liebe. Wegen den Krachern auch Rücksicht nehmen auf Tiere. Meine Antwort auf die Zuschrift sagt: „Leise, ganz leise fliesst die Zeit - die Zeit der Liebe. Liebe wird bleiben - geklärt im Siebe der Rücksicht."
Hoffnung. - "ZU SPÄT" sagt der Titel des Buches, das ich in der Adventszeit geschenkt bekam. In mir wehrt sich etwas gegen diesen Titel aus dem Herder Verlag und grundsätzlich gegen diese Aussage. Mit dem „Prinzip Hoffnung“ bin ich auf neue Möglichkeiten in der Gegenwart und in der Zukunft ausgerichtet. Der Verfasser, Martin Werlen, Mönch und früherer Abt der Benediktinerabtei Einsiedeln, repetiert in seinem Werk ungezählte Mal: „... zu spät.“ Schon vor der Mitte seiner Provokationen heisst es: „... jetzt ist es endgültig zu spät.“- Klar, wenn ich den Zug verpasst habe, war ich logischer Weise zu spät. Aber darin hat Martin Werlen doch Recht: Leider kamen viele Änderungen in der Gesellschaft für viele - „zu spät“. Das ist ein Leiden am eigenen Leiden und am Leiden der andern.

Samstag, 29. Dezember 2018


Ausweichen. - Eine Woche vor seinem Tod erhielt ich seine 47 Seiten persönliche Rundschau. Er, Amos Oz, am 28. Dez. 2018 mit 79 Jahren gestorben, befasste sich dabei mit jüdischen und christlichen Traditionen. In den letzten Zeilen schreibt er auffallend häufig - was schon vorher ersichtlich wurde: „Wo... weiss ich nicht.“ „Ich weiss nicht, was...“ „... ich weiss es einfach nicht.“- Wenn Salim - so hiess er wohl - in Ägypten beim Gespräch das Ausweichen vorzog, sagte er regelmässig: „Lä arif“; Ich weiss es nicht. - Es gibt offensichtlich Dinge, bei denen die vorgeschobene Antwort gerne heisst: Ich weiss es nicht. Und manchmal bedeutet sie: Ich will es nicht wissen...

Freitag, 28. Dezember 2018


Teilen. - „Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt. „Komm ins Haus“, sagte der Mann zu dem Jungen, „ich habe Holz genug, wir wollen die Wärme teilen.“ Das las ich als Abschluss von Max Bolligers Wintergeschichte - aus dem Verlag am Eschbach. Ich habe dieses kleine aber eindrückliche Werk vor wenigen Tagen erhalten. Mit meinem Dank antwortete ich: „... wir wollen die Wärme teilen - und sie nicht für uns allein behalten.
Worte - erfassen Gedanken. Worte - bringen Mitteilungen. Worte - vermitteln Kontakte. Worte - und Kontakte sind ein wichtiger Teil des Lebens - oft ein wertvolles Vermächtnis. Worte und Kontakte bedeuten geben und empfangen. Mein Blog ist für beides offen.