Mittwoch, 25. November 2020

Tränen

 

Tränen. Die Patientin im Krankenhaus war untröstlich. Ihr Weinen liess kein Gespräch möglich werden. Entmutigt, traurig, hilflos, unverstanden, verzweifelt muss sie ihre Situation empfunden haben. Weinen war der einzige Ausdruck ihrer Empfindungen. Tränen, nichts als Tränen. Der Schmerz wälzte sich von ihr zu mir. Was tun? Tun? Kann da jemand etwas tun? Trösten? Ja, da sein. Ihr Leid mit aushalten. Auch ohne Worte. Da erinnerte ich mich, dass ich ein zweites, ein frisches Taschentuch bei mir hatte. Ich gab es ihr. Sie nahm es wortlos. Und als ich mich verabschiedete, behielt sie es. Wie ein Pfand, das sagt, dass ich wieder kommen werde. Und ich kam wieder. Und sie behielt das Taschentuch auch dann wieder. Wie eine Verheissung, die sagt: Ich bin nicht allein. Es ist noch jemand da, der an mich denkt, mich nicht abgeschrieben hat und mich nicht aufgeben wird. Jemand, der wieder kommen wird. Nicht wegen des Taschentuchs sondern wegen der Zuwendung. Jemand, der Schmerz und Tränen mit aushalten wird.

Sonntag, 22. November 2020

Für Sie...?

 

Für Sie...? Die angeschlagene Gesundheit verbunden mit starken Schmerzen war offensichtlich. Eine Besucherin fragte: „Haben Sie jemanden, der für Sie betet?“ Hatte je einmal jemand so gefragt? Es gibt Leute, die fragen: „Haben Sie jemand, der für Sie einkaufen geht?“ So lieb! Jemand, der für sie betet? Meine Antwort war ein klares: „Ja, Gott sei Dank.“ Es ist ein Vorrecht, dass wir direkt zu Jesus Christus und zu Gott beten dürfen. Aber es ist ein Zeichen herzlicher Verbundenheit, wenn Fürbitte erlebt wird, verbunden mit dem Füreinander-Dasein in Liebe. Vor ein paar Tagen sandte mir jemand den Link zum vertonten Gebet: „In deiner Hand steht meine Zeit...“

 

https://www.youtube.com/watch?v=Ii-Fjj3nTP0&list=PLX37UNZz5zdUe-F9HHqC5LgTTksXj50&index=2

 

...genügend Zeit lassen, bis das Lied kommt - oder Google: Christian Methfessel In deiner Hand

Mittwoch, 11. November 2020

Schön ist...

 

Schön ist der Herbst mit seinen bunten Farben. Schön sind die reifen Früchte und die fröhlichen Erntefeste. Schön ist es, sich zu treffen und dankbar miteinander zu teilen. Der Jahreslauf und das Leben vermitteln ungezählt viel Schönes - für alle, die dafür offene Augen haben. Aber neben all dem Schönen sehen wir auch viel Nichtschönes. Nicht schön sind die Ereignisse rund um die derzeitige Wahl des Präsidenten der U.S.A.; ein Präsident, der seine Niederlage nicht eingestehen will. C. M. de Talleyrand, 1754-1838 sagte: „Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht.“ Da werden dem Nachfolger Hindernisse auf den Weg gestellt. Nicht schön sind diese Schandflecken für eine Demokratie und für ein Volk das tief gespaltet ist. Nicht schön sind Rassenhass, Verleumdung und Machtmissbrauch; sie lösen das schöne Bekenntnis ab, das auf dem Geld der U.S.A steht: „Liberty - In God we trust, Freiheit - Wir vertrauen auf Gott.“ Schön wär’s...