Dienstag, 30. Juni 2020

Distanz - für immer?


Distanz - zunächst 2 Meter, jetzt noch 1 ½ m als Vorschrift. Das ist äusserlich gemessen. Seit der Ausbreitung der Corona-Epidemie üben wir dieses Distanz-halten, um Ansteckungen zu vermeiden. Wir? Wirklich alle? Schon steigen die Zahlen der Ansteckungen wieder. Erfolgten  die Locker-ungen unter dem Druck der Forschen zu früh? Folgt die zweite Welle? ... auch bei den Sterbenden? Und: Wie gross ist die emotionale Distanz im letzten halben Jahr geworden? Zwischen mir und...? Zwischen ihm und mir? Zwischen ihr und...? Rücksichtsvollen kann es schwer fallen, - wie gestern - die schon ausgestreckte Hand doch nicht zu geben, keine Umarmung zu schenken, nur winken oder „ellebögle“ und noch tiefer: Schuh an Schuh. Jemandem den Schuh geben, galt sonst als unfreundlich. Und un-freundlich hat offensichtlich damit zu tun, dass keine Freundschaft besteht. Distanz kommt von ‚distare’, abstehen, und das ist das Gegenteil von zusammen-stehen und zusammenhalten. Seit Wochen bin ich nicht mehr in der christlichen Gemeinde gewesen, zu der ich gehöre. Es fanden ja wegen dem Versammlungsverbot keine Gottesdienste statt. Nun überlege ich mir: Welchen Einfluss hat diese Zeit auf den Abstand, auf die Distanz und - auf die Freund-lichkeit...?

Donnerstag, 25. Juni 2020

Verdoppelt - ist es Wert?


Verdoppelt - Positiv oder negativ? Verdoppelt hat sich seit meiner Geburt die Wohnbevölkerung der Schweiz. Die „Statistik der Schweizer Städte 2020“ nennt für 2018 für die Schweiz die Zahl von 8'544’527 Einwohnern. 1932 waren es gut vier Millionen. Die Fläche der Schweiz hat sich in dieser Zeit nicht verdoppelt. Was wollen die neuen vier Millionen Mitbewohn-enden in der Schweiz? Gut leben? Studieren? Geschäfte machen? Bauen? Gesund bleiben oder gesund werden? Nach  dem Ausbruch der Corona-Epidemie hat sich die Zahl der Erkrankten in unserm Land mehrmals verdoppelt. Sie ist bis Ende März auf mehr als 15'000 gestiegen. Und in der Zeit vom 31. März bis zum 16. Juni 2020 hat sich die Zahl wieder verdoppelt - auf mehr als 31'000 Corona-Erkrankte. Viele sind wieder genesen. Aber mehr als 1900 Erkrankte sind an diesem Virus gestorben. Verdoppelt hat sich in kurzer Zeit die Trauer und die Hoffnung. Verdoppelt oder mindestens erhöht wurden Schulden und Kredite. Was wird noch werden? Viele verharrten in halb-freiwilligem Hausarrest, um nicht angesteckt zu werden oder in Quarantäne, um nicht andere anzustecken. Verdoppelt hat sich aber auch vielerorts die Nachbarschaftshilfe beim Nachfragen, beim Einkaufen und beim füreinander Dasein. Frage: Was wollen und was werden wir in der „neuen“ Zeit verdoppeln? Was ist es Wert...?