Montag, 25. Mai 2020

Gott - durch Jesus


Gott? - Zwei Erlebnisse: Heute war eine Muslima bei uns zu Besuch, und wir lasen Arabisch, der Sprache, die von Allah sagt. Und dann fuhr ich fort in meiner derzeitigen  Lektüre: „Wir kennen Gott nur durch Jesus Christus.“ Das notierte Blaise Pascal in seinen  hinterlassenen „Gedanken“. Ich zähle zu den genannten „Wir“. Und Sie...? 
Wie ich Gott kennenlernte? Ich hörte von Gott im Kreis der Familie. Dabei erging es mir ähnlich wie Job/Hiob, der feststellte: „Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört.“ Aber er betete, und ich lernte es auch. Nach und nach folgte das Lesen und Nachdenken über Gott und ich begegnete der Frage: „Gibt es nicht mehr als einen Gott?“ Die Antwort dazu: „Nein, es gibt nur einen, den allein wahren und lebendigen Gott.“ Dazu lehrte das Glaubensbekenntnis: „Ich glaube an Gott, den Vater..., ich glaube an Jesus Christus..., ich glaube an den heiligen Geist...“ - ein dreifacher Bezug zu dem einen Gott. Job/Hiob ergänzte einst: „Nun aber hat mein Auge dich gesehen“ (42,5). Das geht über das Hörensagen hinaus. Ich habe Jesus Christus durch das Neue Testament der Bibel persönlich kennen gelernt, u.a. mit dem 1. Johannesbrief: „Gott ist Liebe.“ „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt.“ „Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott“ (aus 1. Joh. 4). Ja, „wir kennen Gott nur durch Jesus Christus.“

Sonntag, 10. Mai 2020

Demut real?


Demut  wird gesucht. Was sagt dieses fremde Wort? und was nicht? Eine Pfarrfrau legte sich im Emmental für den Besuch der Frauengruppe jeweils eine „Schäube“ - eine Schürze - an, um demütig und dienstbereit zu erscheinen. Aber zwischen scheinen und sein liegen Welten. Demut kann nicht gemacht oder vorgeführt werden. Entweder hat jemand diese Gnade oder sie fehlt - verletzend. Demut, das lateinische ‚humilitas’, hat mit ‚humus’, dem Erdboden zu tun und das englische ‚humble’ mit Bescheidenheit. Das war nichts für ‚Ger-manen’; ihr ‚ger’ war Waffe. Mut zum Dienen kommt aus einer anderen Welt. „Demut weiss nimmer, dass sie demütig ist; denn wo sie es wüsste, so würde sie hochmütig...“, sagte Martin Luther. Demut kann zwischen hoch und tief unterscheiden ohne in Überheblichkeit zu geraten.
Die beste Platzierung für das Ich ist: „Icke jag utan gud i mig.“ Das sagte der dritte UN-Generalsekretär, der Schwede Dag Hammarskjöld: „Nicht ich, sondern Gott in mir.“ Sein Buch „Zeichen am Weg“ schenkte mir eine Gruppe Teenager. Da lese ich: „Demut heisst sich nicht vergleichen.“ Wo führt es hin „wenn es am Ende doch immer nur um euch und eure eigenen Interessen geht, dass ihr vielleicht sogar ein Star werden wollt...“? (volxbibel). Mutig ist die Sicht von Marie von Ebner-Eschenbach: „Demut ist Unverwundbarkeit.“ Einbildung, Begehrlichkeit und Stolz sind verwundbar. Wer erschüttert betet: „Gott, sei mir Sünder gnädig“, zählt zu den Demütigen. Die Demütigen sind zum Grössten berufen: für die andern da zu sein. Dieses Programm führt zum beglückenden Finden.

Dienstag, 5. Mai 2020

Toxisch - giftig


Toxisch. Dieses Wort habe ich nun zum erstem Mal in einem Brief verwendet. Es ist verbunden mit negativen Erlebnissen. Es wird mit „giftig“ übersetzt. Toxische Mitmenschen verbreiten ein tödliches Gift. Sie vergiften andere, ihre Umwelt und sich selbst. Sie verraten sich durch „lügen, manipulieren und kontrollieren“ schreibt Natalie Scheffler. Sie schädigen „permanent mit ihrem Verhalten, um ihre Wünsche durchzusetzen und ihr eigenes Selbstwertgefühl zu steigern. Sie verhalten sich unmoralisch und unsozial.“ Ihre Spezialität wird mit „Uneinsichtigkeit, Eifersucht und Missgunst“ bezeichnet und auch mit Erpressungen. „Den Standpunkt des andern versuchen zu verstehen oder ein klärendes Gespräch zu führen, das komme ihnen meistens gar nicht in den Sinn. Die Ursachen für toxisches Verhalten liegen zumeist in der Kindheit: Mangelnde Liebe...“ (leicht gekürzt). Wo die Liebe fehlt, fehlt auch die Einsicht und die Aussicht auf eine Änderung zum Guten. Gift kann tödlich wirken. Auch das Gift der Worte und des Verhaltens. Ein Beispiel (von WAITBUTWHY) zeigt, wie Einstellungen wirken können: Vier Personen stehen beieinander. Eine sagt zu den andern: ‚Ihr seid sicher in unserer Gruppe mit dabei!’ Die zweite antwortet: ‚Ich - auf jeden Fall.’ Da meldet sich die dritte und kontert: „Let’s destroy the lives of people who disagree with us!“ ‚Lasst uns das Leben derer zerstören, die nicht mit uns übereinstimmen!’ Die vierte scheint dem zuzustimmen.  - Toxisch, vergiftend - durch Worte und Verhalten - das Leben anderer zerstören und auch das eigene. Was ist da noch mitmenschlich oder christlich? 

Montag, 4. Mai 2020

Schön - du


Schön, dass... Dieser Satzanfang lässt sich vielfach weiterführen. Meine Frau erhielt eines Tages ein weisses Handtuch mit dem Aufdruck: „Schön, dass es dich gibt.“ Während etlicher Wochen hatten wir das weisse Tuch mit dem rot gedruckten Satz im Duschraum hängen. Nicht viele sahen es. Doch wer es sah freute sich. Letzten Samstag hängte ich das weisse Handtuch mit dem auffallend rot gedruckten Satz und den fünf roten Mohnblumen an eine Querstange im häufiger frequentierten Badzimmer. Die Frauen unserer Haus-Krankenpflege „Spitex“, die abwechselnd zu meiner Gattin kommen, betreten das Badzimmer jeden Tag. Spontan wurde der Satz registriert. „Habt ihr das für mich hingehängt?“ fragte am Sonntagmorgen strahlend die junge Krankenpflegerin. „Ja, und für alle“, war die Antwort. „Schön, dass es dich gibt.“ Schön, dass es Sie gibt. - Viele wissen nicht, wie gut es tut, sie zu sehen. Sie erfahren es erst, wenn wir es ihnen sagen. Uns regt der Satz an, es auch persönlich zu sagen: „Schön, dass es dich gibt.“

Samstag, 2. Mai 2020

Freundschaft töten?


Freunde. - Gestern kam mir ein Blatt in die Hände mit Worten, die ich im Anschluss an eine meiner Geburtstagsfeiern notierte: Freunde feiern die Freundschaft. Freunde sind ein grosses Geschenk. Freunde werden zu Quellen des Glücks für alle Zeiten des Lebens. Freunde finden Zeit für gute Gedanken, für herzliche Wünsche, für geduldiges Mitgehen, für liebevolles Verstehen, für Zeichen der Verbundenheit. Herzlichen Dank für alle Zeichen der Freund-schaft, für alle Freundschaft. - Und heute brachte die Post eine Todesanzeige. Mein Studienfreund ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Vor 66 Jahren lernten wir uns kennen. Wir teilten das Zimmer und die Studienzeit. Und wir blieben durch die Jahrzehnte auch trotz Landesgrenzen in Freundschaft verbunden. Freunde sind ein grosses Geschenk. Ich weiss: Freunde können sterben. Traurig, ja tragisch ist es, wenn eine Freundschaft stirbt und die einstigen Freunde getrennt weiterleben. Das Virus der in sich gezüchteten Selbstgenügsamkeit, der Schuldzuweisung und der Abwendung vermag eine einst gelebte Freundschaft zu töten. Freunde leben Vergebung und Entschuldigung, das wertvolle Gut: Leben.