Sonntag, 27. September 2020

Abstimmungen und Wahlen

 

Abstimmungen und Wahlen - Was bringen sie? Soeben ergab ein Zwischenergebnis für die Beschaffung von Kampfjets 50,0 % dafür und 50,0 % dagegen. Die einen sind für eine Sache, andere sind aus ebenso grundsätzlichen Überlegungen dagegen. Heben sich damit die Stimmen nicht gegenseitig auf? Nicht unbedingt. Erst das Schlussergebnis bringt die Entscheidung. In einer echten Demokratie ist allein schon die Möglichkeit von Wahlen und Abstimmungen das grosse Plus. Verschiedene Gesichtspunkte werden unterschiedlich gewertet. Das Bild wird dabei bunter und umfassender. Das trifft nicht nur auf Parteien und Interessen-Verbände zu. Auch innerhalb dieser Verbände driften die Ansichten oft stark auseinander. Die Möglichkeit von Wahlen und Abstimmungen zählt zu den grossen Vorrechten. Allerdings kommt noch ein wichtiger Aspekt  hinzu: So wie ich die Freiheit habe, meine Überzeugung kundzutun, so haben es auch die, die für eine andere Ansicht ihre Stimme abgeben. p.m. Nach dem erwähnten Zwischenergebnis betrug das Schlussergebnis 50,1 %  für die Beschaffung. Die Achtung der andern ist ein Kennzeichen persönlicher Reife.

Donnerstag, 17. September 2020

Wut im Bauch und Wut auf Gott

 

Wut im Bauch und Wut auf Gott, hat C.B. geschrieben. Die Wut kann sich gegen Gott und gegen eine konkrete Person richten, gegen den, der mir auf der Strasse das Vortrittsrecht abschnitt oder gegen die Crew der JU-52, die den Absturz nicht verhinderte und 20 Leben in den Tod riss. Da werden rasch einmal Bezeichnungen aus dem Zoo ausgeteilt, du...! Und es entwickeln sich Rachegedanken. Die Wut wirkt sich in einer Lebenskrise unterschiedlich aus. Einer zerschlägt die teure Vase und eine das alltägliche Geschirr. Es fallen verletzende Worte, und Flüche werden gegen andere geschleudert. Oder die Wut wird nicht nach aussen sichtbar - und macht krank. Das Sprichwort sagt: „Ein unverdienter Fluch tritt nicht ein.“ Das ist als Hilfe gedacht. Und wenn doch etwas hängen bleibt? Ich erinnere mich an einen Mann, der in allen Situationen sagte: „Er weiss es.“ Das genügte ihm. Er wusste auch, dass das Gegenteil von Wut und Fluch - Güte und Segen ist. „Er weiss es.“ Es gibt Leute die schreiben „er“ mit grossen Buchstaben. „ER“ - und sie erinnern sich an die höchste Instanz - an Gott. Er weiss es. Er wird helfen und heilen.

Samstag, 5. September 2020

Wohin?

 

Wohin? Im Traum fragte mich der junge Mann aus dem Balkan, wohin man nach dem Sterben komme. Ich schaute ihm in seine dunklen Augen und sagte: „Das ist eine Frage des Glaubens.“  Er strich sich über seinen schwarzen 3-Tage-Bart und ging langsam weg. Offensichtlich wollte er keine Diskussion - über seine Herkunft und über Fragen zum Islam und zum christlichen Glauben. In mir klang die Frage nach: „Wohin?“ Und die Antwort: „... eine Frage des Glaubens.“ Ist es das „Paradies?“ Ist es der „Himmel“? Ist es das „Nirwana“? Oder - und da komme ich meiner Überzeugung am Nächsten: Ist es die Frage nach einer persönlichen Beziehung? „Für mich ist das Leben - ein Dienst für - Christus und das Sterben ein Gewinn,“ um bei ihm, bei Jesus Christus, zu sein! - Das sage ich mit Paulus in seinem Brief an die Philipper 1,21 und 23. Es ist eine Frage der Beziehung: Die Liebe zu Jesus Christus, zu Gott, seinem Vater und durch ihn auch zu denen, die zu ihm gehören, aber auch zu allen, die Hilfe brauchen. - Nur ein Traum? Nein, die beglückende Gewissheit.

Dienstag, 1. September 2020

Mit Stock


Mit Stock. Stock ist zwar ein mehrdeutiger Begriff: Meine Frau freut sich am Blumenstock in der Stube. Von einer Pflegerin hat sie ihn erhalten, weil sie so gerne zu uns kommt. Und draussen auf dem Balkon blüht ein Stock Löwenmäulchen, und eine Sonnenblume öffnet sich - etwas später als sonst. Blumenstöcke bereiten viel Freude. Aber, wenn ich heute „Mit Stock“ schreibe, dann denke ich an etwas ganz anderes: an einen Geh-Stock. Seit Jahren hing er an einem aufgerollten Teppich - unbeachtet und nicht gebraucht. Aber heute war das anders: Ich nahm ihn mit zur Praxis, wo ich gegen die Schmerzen die erwartete Spritze in den Rücken erhalten sollte. Die Assistentin interessierte sich eingehend für meinen einstigen Berufswechsel. Sie hätte gerne auch so etwas erlebt. Aber ... - Ich kam dann recht ‚gwagglig’ aus dem Behandlungszentrum und war froh, den alten Stock brauchen zu können. Es war mein erster Ausgang ‚mit Stock’. Offensichtlich bekam ich noch recht rasch wirkende Mittel, dass ich heute Nachmittag schon ein wenig ‚gräder’ gehen kann. Von baldigen Bergtouren hat mir der Arzt abgeraten. Da lasse halt die Rigi links liegen und den Pilatus rechts und bin dankbar - für die Spritze und für die freundlichen und hilfsbereiten Leute - und für den Stock.