Mittwoch, 31. Juli 2019


Das Lebensende kommt für alle mit aller Garantie. Heute am 31. Juli las ich im Kalendarium „das jahr“: „Bitte Gott, unseren Herrn, um Verzeihung wegen deiner Fehler“ *), bitte um Vergebung deiner Sünde, um das, was dich von Gott wegzog und trennte. Und danke für die durch Jesus Christus geschenkte Vergebung. Das Lebensende kommt mit aller Garantie. 
     *) In Wolfgang Weyrauch, das jahr, List Verlag München, Zitat von Ignatius von Loyola

Ich frage mich, ich frage dich, was mir der Tod soll sein: Des Lebens Feind?
Der Krankheit Freund? Des Alters Schreck und Pein?

Doch mir persönlich ganz allein: Was ist und wird er mir?
Ein Gegengott? Ein Schatten nur? Ein Teil des Jetzt und Hier?

Den einen mag als „Thanatos“ *) der Tod ein Herrscher sein,
ein Sensemann, ein Freund des Schlafs. - Ich glaube Gott allein.   
     *) griechisch Gott der Toten

Die Zeit der Götter ist vorbei. Nur einer ist und bleibt:
Der wahre Gott in Jesus Christ, der Heilsgeschichte schreibt.

Er liebt, er sucht und er befreit aus Todesfurcht und Zeit.
Und nie getrennt ist, wer ihn kennt für alle Ewigkeit. 
       Worte aus www.christliche-gebete.ch - bei: Worte zum Mitdenken

Dienstag, 30. Juli 2019


Exit - 3. Teil. Die körperliche Schwachheit nahm zu - begleitet von mentaler Kraftlosigkeit. In Worten hiess das: „Ich mag nicht mehr. Ich möchte einschlafen und nicht mehr erwachen.“ Viele Fragen blieben offen. Und trotzdem wurde das Gottvertrauen gestärkt. Worte der Bibel und Gebete waren wie ein Geländer in der von Schmerzen geprägten letzten Lebensphase. Diese Worte und das persönliche Begleiten führten zur inneren Ruhe und Gelassenheit. Der ursprüngliche Plan, ohne die Anwesenheit von Angehörigen zu sterben, änderte sich in den letzten Tagen zum Wunsch, von den Nächsten begleitet zu werden. Der Sterbetag kam. Zu den letzten Worten gehörte die Gewissheit: ‚Jesus erwartet mich am andern Ufer.’ Ein Text aus „Heilung und Gebet“ sagt im Anschluss an Psalm 139: „Du hältst mich. Du lässt mich nicht fallen und du verlässt mich nicht. Von allen Seiten umgibst du mich. In dir bin ich immer und überall geborgen. - Du hältst deine Hände ausgestreckt, du bist bereit, mich aufs Neue zu umarmen und zu halten.“

Exit - 2. Teil. Warum? und die Gewissheit: Der Frage nach dem ‚Warum durfte ich noch nicht sterben?’ - stand die Gewissheit gegenüber, die nun zum täglichen Abendgebet wurde:
                                                                                                                                                                                 
Ich werde sterben. Ich weiss nicht wann.
Ich weiss nur: Dann zerbricht in Scherben, was brüchig war.

Soll Neues werden, vergeht, was ist. Ich weiss als Christ, dass hier auf Erden
ein Abschied kommt.

Wohin ich gehe, ist mir bekannt. Du hast genannt das Ziel.
Ich sehe: Du wartest schon.

Du wirst verwandeln in neues Sein. Herr, ich bin dein.
Wie du wirst handeln, bleibt ewig gut.

Ich werde leben. Von dir beschenkt, zu dir gelenkt, durch dich vergeben -
bin ich bei dir.     -     Im Glauben und im Vertrauen folgte Teil 3

Sonntag, 28. Juli 2019


Exit. Eine ausserordentliche Begegnung folgte noch. Vor der Türe stand jemand aus dem Bekanntenkreis einer früheren Zeit. Verändert, abgemagert, offensichtlich schwer krank. Arztbesuche, Spitalaufenthalte und Operationen folgten einander wie die Glieder einer Kette. ‚Ich möchte eine Zweitmeinung zum geplanten Exit.’ Mit dieser Frage war ich bisher noch nie konfrontiert. Es folgten intensive Monate, Wochen und Tage mit Gesprächen, E-Mails und Gebeten. Eine grosse Hilfe waren die Worte aus „Heilung und Gebet“. Sie führten zur täglichen Andacht und zur Stärkung im Glauben. Sollte der Versuch einer Linderung der Schmerzen durch eine weitere Operation noch stattfinden? Es geschah. Leider ohne Erfolg. Auch die Hoffnung, während der Operation sterben zu dürfen, erfüllte sich nicht. Der Zustand verschlechterte sich und die Schmerzen liessen nicht nach. Der Engel, der vor dem Fenster gesehen wurde, flog weiter. Warum? - Fortsetzung folgt.

Samstag, 27. Juli 2019



Heilung und Gebet - diese beiden Themen beschäftigen mich seit Jahren. Zu Heilung und Gebet wird vielerlei Hilfe angeboten. Seminare finden statt und spezielle Gottesdienste. Gesunde und Kranke, Junge und Betagte werden mit diesen Themen konfrontiert. Und sie bleiben nicht nur Theorie. Viele erleben Krankheit, Krisen, Burnout und vielseitige Behandlungen hautnah. Auf unterschiedlichen Wegen wird Hilfe und Heilung gesucht. Oft auch mit Gebet und Fürbitte. Eines Tages begann ich zu einzelnen Stichworten Notizen zu machen. Und vor kurzem schien mir die Zeit reif zu sein, diese Notizen zu bearbeiten und unter dem Titel „Heilung und Gebet“ zu veröffentlichen (ISBN: 978-620-2-44280-0). Ich fügte auch einige Gebete hinzu, die einen Bezug haben zu Krankheit, zum Sterben und zur Hoffnung. Jetzt sind die drei Teile auch auf meiner Homepage zu finden: www.christliche-gebete.ch. Ergreifende Echos kamen seither zurück.

Freitag, 26. Juli 2019


Anklage gegen die Eltern erhob ein Inder im 21. Jahrhundert nach Christus, weil sie ihn gezeugt haben (Tages Anzeiger, 26.7.2019). In den knapp 30 Jahren, die er erlebte, sei er nur Schwierigkeiten und Problemen begegnet. Und am Ende folge der Tod. Ein Urteil sei noch nicht gefällt. Seinen Eltern, Anwälten von Beruf, stehe eine spezielle Zeit bevor. Ganz neu sind solche Klagen nicht. Jeremia lebte rund 600 Jahre vor Christus und hinterliess unter anderem die Worte: „Verflucht der Tag, an dem ich geboren! Verflucht der Mann, der meinem Vater die Botschaft brachte: Dir ist ein Knabe geboren. Weil er mich nicht gemordet im Mutterleibe, sodass die Mutter mir zum Grab geworden. Warum nur kam ich aus Mutterschoss, dass ich Mühsal und Herzeleid schaute?“ (aus Jeremia 20,14-18). Leben? Leiden? Warum? Jeremia lernte leben, um geheilt zu werden für ein sinnerfülltes Dasein. So konnte er beten: „O Herr, heile mich, so werde ich heil, hilf mir, so ist mir geholfen; denn du bist meine Hoffnung.“

Donnerstag, 25. Juli 2019

Wünsche? Ich erhielt folgende Zeile: „... danke für baldige Erfüllung aller Wünsche Amen.“ Aber mit dem Amen am Schluss interpretierte ich, dass diese Zeile letztlich an eine höhere Instanz gerichtet war. Wie sollte ich die „Erfüllung aller Wünsche“  bewerkstelligen? Es ist schön, Wünsche zu erfüllen - für andere und für sich selber. Wünsche tendieren auf eine Veränderung der momentanen Situation. Nur, mit den Wünschen ist es so eine Sache. Realität und Utopie liegen bekanntlich weit auseinander. Etwas wünschen ist oft gut gemeint - verbunden mit Begehrlichkeit und Habsucht sieht die Sache jedoch anders aus. Wunschlos glücklich ist kaum jemand. Das Erleben verändert sich grundlegend, wenn an die Stelle persönlicher Wünsche das Danken für Empfangenes kommt und das Teilen. Dankbarkeit gegenüber andern kann überall zu positiven Veränderungen führen. 

Grenzen begrenzen.  Das ist so gewollt, aber Grenzen werden nicht von allen respektiert. Der Zollbeamte gab mir unerwartet das Haltezeichen. Ich hielt an, und er sagte: „Würden Sie meine Frau bis ins nächste Dorf mitnehmen? Sie können dann das nächste Mal etwas über die Grenze bringen.“ Ja, ich nahm sie mit, jedoch ohne von seinem Angebot Gebrauch zu machen und etwas zu schmuggeln.  Grenzüberschreitungen? Was bedeuten Grenzen und Mauern? Sie trennen. China hat schon lange die längste Mauer. Kürzere folgten u.a. in Berlin, in Israel und in Amerika. Und wo nicht Mauern gebaut werden ragen oft Zäune in die Höhe. Abgrenzung und Ausgrenzung ist aktuell. Aber Verbindendes gewinnt an Bedeutung, z.B. Brücken bauen - auch im Alltag.

Wahn-fähig. „Bist  du wahnsinnig geworden?“ fragte ein Teenager seinen Kollegen. Wahnfähig seien wir alle, stellte der Psychiater Achim Haug fest. Die einen mehr, andere weniger. Grössenwahnsinn ist eine bekannte Form - besonders bei führenden Persönlichkeiten. Auch Drogen können Wahnvorstellungen auslösen. Dabei wird ein abgehobener Zustand aktiv gesucht, was aber nicht mit genial und Genie zu verwechseln ist. Wahn wird als nicht korrigierbare, falsche Beurteilung der Wirklichkeit bezeichnet, als ein psychopathologisches Symptom. Wahn kann z.B. mit einer schweren Depression oder mit Schizophrenie verbunden sein. Die Strassensprache steigt tiefer ein und fragt: „Schpinnsch?“ Bist du nicht mehr bei Verstand? - Im Wahn wähnt jemand die Sache sei so richtig, wie sie es sieht. „Sehen Sie die Schlangen unter dem Tisch auf dem Teppich?“ wurde ich gefragt. Nein, ich sah keine. Die wahnbedingte Äusserung bedarf einer behutsamen Reaktion. Ärztliche Hilfe kann zu einer neuen und realistischen Sicht führen.

Kommunikation - richtig: „Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache“ (nach Google,  Wörterbuch). „Communicare“ (lateinisch) bedeutet mitteilen, in Verbindung stehen. Die Kindersprache wird nach der egozentrischen Phase - der Sprache mit sich selbst - zur sozialisierten Sprache im Austausch mit andern. Austausch ist keine Einbahnstrasse, kein Monolog. Kommunikation als Dialog ist bewusst ein Gespräch von zwei oder mehreren Beteiligten. „Me muess halt rede mitenand“, sagt ein Schweizer Sprichwort; d.h. es ist notwendig, miteinander zu sprechen. Reden miteinander meint nicht in erster Linie gleichzeitiges Reden mehrerer, was nur zu oft vorkommt. Kommunikation umfasst die Kunst von abwechselndem Reden und Hören. Zuhören ist ein unerlässlicher Teil einer guten Kommunikation. Das sog. „Massenkommunikationsmittel TV“ verurteilt einseitig zum Sehen und Hören. Dass „kommunizieren“ nicht nur mit reden zu tun hat, zeigt die Einladung zur Teilhabe an der Eucharistie und am Abendmahl der christlichen Gemeinde. Kommunizieren können, dürfen, wollen umfasst ein reiches Geben und Empfangen - auch heute.