Montag, 5. Oktober 2020

Vergeben haben

 

...wie auch wir... Ein Arzt fragte mich, was der Satz bedeute: „...wie auch wir vergeben haben.“ Es gehe im Unser-Vater doch primär um die Bitte, dass Gott uns unsere Schuld vergebe. Punkt. Fertig. - Nein, Stopp! Die zwei kurzen Sätze lassen sich nicht trennen. Gott vergibt so, wie wir vergeben haben. Hat jemand nicht vergeben, ist ihm oder ihr von Gott auch nicht vergeben worden. Hat einer den Eindruck, ihm sei nichts zu vergeben, da sei keine Schuld, da sei alles in Ordnung, dann ist er blind und eingebildet. Und hat sie das Gefühl, Vergebung sei nicht erforderlich, dann ist sie taub und weit weg von der Wahrheit. Wir sind gegenüber Gott und unsern Mitmenschen tausendfach schuldig geworden; wir wollten es nur nicht wahr haben. Unser Stolz und das Gefühl von Selbstgerechtigkeit wollen es nicht gelten lassen, dass wir schuldig geworden sind. Da hilft auch etwas Religion und Psychologie nicht darüber hinweg. ‚Sünde’ ist: mit eigenen Normen gegen Gott rebellieren. Es gibt nicht zwei Wege: Für mich Gnade und für andere der Schuldspruch. Die Katastrophe ist: Eingebildete wollen die Realität nicht verstehen. Wo nicht vergeben wurde wird Gott auch nicht vergeben. „Vergeben haben“ ist der Schlüssel zum wahren Leben.

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