Montag, 10. Februar 2020


Grösse zeigt sich in der Versöhnlichkeit und nicht am Stand des Kontos; auch nicht nach einer  Millionen-Abgangsentschädigung. „Je grösser ein Mensch ist, um so versöhnlicher ist er“, sagte der römische Dichter Ovid, der zur Zeit von Jesus lebte, 43 v. Chr. - 18 n. Chr. Unversöhnlichkeit ist ein Mangel an Charakter. Wer unversöhnlich ist, ist nicht frei, ist verstrickt mit Vergangenem - auch wenn so getan wird, „als ob“ alles in Ordnung sei. Verzeihen ist der erste Schritt, sich versöhnen ist der zweite; er führt zur Heilung des Schadens. Oft geht das Eingeständnis eigenen Versagens voraus. „Der Tor sieht das Glück nicht, das vor seinen Füssen liegt“, schrieb der griechische Schriftsteller Plutarch, um 45 - 125 n. Chr. Klar-Sehende erkennen das Glück und ergreifen es. Die Versöhnten freuen sich miteinander am neu empfangenen Leben, an der vertieften Freundschaft und an der damit verbundenen Echtheit mitmenschlicher Gemeinschaft. Wahre Grösse zeigt sich als Folge der  Versöhnung von selbst.     
Zitate aus „Anmut und Würde“, Bernhard Funk Verlag, München

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