1. August - Schweizer Nationalfeiertag - mit Flaggen, Feuerwerk
und Verpflegung. Zum Teil auch mit einer patriotischen, politischen oder
ökologischen Rede und mit dem Lied: „Trittst im Morgenrot daher...“. Nein,
diese Strophe weist nicht auf Jungfrau, Mönch und Eiger und nicht auf das
Matterhorn hin. Das Lied fährt mit der noch verbreiteten Theologie weiter: „...
seh’ ich dich im Strahlenmeer, dich, du Hocherhabener, Herrlicher...“ - Gott in
den Alpen, im Sternenheer, im Nebel und im Sturm. „Betet, freie Schweizer,
betet! Eure fromme Seele ahnt - Gott im hehren Vaterland.“ Und was hat die grosse Zahl der Nicht-Schweizer zu singen?
1291 wird erwähnt, ein Treueschwur und Wilhelm Tell - nach
Friedrich Schiller - und ein weisses Kreuz im roten Feld. Viel ist seither
geschehen, auch der Untergang der alten Eidgenossenschaft. 1798 fegte Napoleon
etliches weg, u.a. auch das Gold der Berner und die Schätze der weiteren
Stände. Kein Schutzgewölbe konnte den Raub verhindern. Der französische
Staatsbankrott von 1770 und die Revolution hinterliessen Spuren. Frankreich
steckte in Kriegsschulden, so nahm man dort, wo etwas zu holen war. Diese
Gesinnung ist seither nicht ausgestorben. Zwar sagt das Sprichwort: „Geben ist
seliger, denn nehmen.“ Geben - und vergeben.
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