Zweiter Platz. „In meinem Kopf gibt es keinen zweiten Platz“, sagte sie und ergänzte: „Dank dieser Philosophie habe ich meine heutige Position erreicht.“ Und sie zeigte die
Faust. Und er meinte: „Ich musste immer der Beste sein.“ Mein einstiger Chef
lehrte: „Ich will, dies Wort ist mächtig, spricht’s einer ernst und still; die
Sterne reisst’s vom Himmel, dies eine Wort: Ich will.“ Ich. Ich - der erste
Platz. Ich - die beste Position. Ich - reisse das Weltall zusammen - mindestens
ein kleines. Da fällt auch der montierte Weihnachtsstern. Ich - und dann lang
niemand mehr. So selbstverbohrt. So einsam. Und wo ist Raum für den Nächsten?
Für die Kinder? Für den Nachbarn? Für... ...? Nichts gegen Beste; die
Ich-Betonung macht die Sache so fatal. Uneingeschränkter Egoismus ist der
Anfang von Krieg - auch vom Wirtschaftskrieg. Anders ist: zuvorkommend statt
überheblich. Und besser ist: gütig und edel auf dem zweiten Platz oder einem
der weiteren als arrogant auf dem kurzfristig ersten. Jede und jeder achte die andern höher als sich selbst. Da warten unerwartete
Chancen.
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